Zu viele Gänse im Stadtgarten

Zu viele Gänse im Stadtgarten : Letzte Lösung: Gänse dürfen bejagt werden

Lange Zeit war ein Großteil der Ratspolitiker der Ansicht, der Verwaltung das Okay für die Bejagung der Gänse in Neuss gegeben zu haben; doch Bürgermeister Reiner Breuer machte bereits vor Monaten deutlich, dass ein derartiger Ratsbeschluss nicht vorliege.

Den brachte die CDU jetzt auf die Tagesordnung der Ratssitzung. Demnach wird die Verwaltung beauftragt, „alle der Verwaltung zweckmäßig erscheinenden Maßnahmen inklusive der Bejagung als Ultima Ratio zur Regulierung der Gänsepopulation im Stadtgarten zu verfolgen“. Von der Bejagung ausgenommen werden sollen ausdrücklich Naturschutz- und Landschaftsschutzgebiete. „Dann könnten aber auch im Jröne Meerke keine Gänse beschossen werden“, erklärte Breuer.

„Die Bejagung sollte die letzte Möglichkeit sein, wenn andere Maßnahmen nicht funktionieren“, erklärte Thomas Kaumanns (CDU). Dieser Ansicht ist auch Michael Klinkicht, Fraktionsvorsitzender der Grünen: „Bevor wir ,gänslich’ zur Neige gehen, müssen alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft sein.“ Und bevor es zum Abschuss kommt, will er im Umweltausschuss darüber vorab informiert werden.

Vincent Cziesla (Die Linke) sprach sich deutlich gegen die Bejagung aus: „Wenn ich die kleinen Gössel sehe, frage ich mich, was für lächerliche Diskussionen wir manchmal im Rat führen. Wir müssen uns einfach an die Gänse gewöhnen!“

So weit will die CDU in ihrem Antrag nicht gehen, beauftragte aber mit Zustimmung der anderen Ratsparteien die Verwaltung zu prüfen, „ob im Sinne einer besseren Trennung der Nutzung des Stadtgartens durch Tier und Mensch zum Beispiel gerade für die Zeiten, in der die Gänse mausern und Brutpflege betreiben (und flugunfähig sind), umzäunte und für die Gänse attraktive Flächen geschaffen werden können“. Das Ziel: „eine gemeinsame Nutzung des Stadtgartens durch den Menschen und die Gänse konfliktfreier zu gestalten.“ Vielleicht klappt’s ja doch ohne einen Auftrag an den Jagdausübungsberechtigten... Zum Beispiel durch die schon oft ins Spiel gebrachte Eientnahme, die laut Ingeborg Arndt (Grüne) langfristig im Jröne Meerke und im Stadtgarten umgesetzt werden müsse. Rolf Retzlaff