Staugefahr auf der Fleher Brücke+++Keine Busspur+++Start am 20. April SB 53 kommt – aber wird der Schnell- zum Bummelbus?

Neuss · Die gemeinsam von Stadtwerken Neuss und Rheinbahn betriebene Schnellbuslinie SB 53, die den Neusser und den Düsseldorfer Süden miteinander verbinden soll, nimmt am 20. April Fahrt auf.

 Dunkle Wolken über der Fleher Brücke: Wird die Baustelle zum Nadelöhr für den SB 53? Bürgermeister Breuer spricht von einer „Klimaschutzbremse für den Schnellbus“.

Dunkle Wolken über der Fleher Brücke: Wird die Baustelle zum Nadelöhr für den SB 53? Bürgermeister Breuer spricht von einer „Klimaschutzbremse für den Schnellbus“.

Foto: Kurier-Verlag GmbH/Hanna Loll

Die gute Nachricht zuerst: Die Schnellbuslinie SB 53 startet am 20. April zur Fahrt zwischen dem Neusser und dem Düsseldorfer Süden. Durch diese Linie werden auch Südpark und Eissporthalle wesentlich besser an den ÖPNV angebunden. Jetzt die schlechte Nachricht: Der Bus muss sich über die Fleher Brücke quälen. Hier wird auf der A 46 umfassend saniert – nach Einschätzung von Straßen.NRW voraussichtlich die nächsten fünf Jahre.

 Der Schnellbus SB 53 soll von der Moselstraße (Betriebsgelände SWN) über den Neusser Südpark (Eissporthalle) bis zur Düsseldorfer Universität und zum Südpark Düsseldorf fahren.

Der Schnellbus SB 53 soll von der Moselstraße (Betriebsgelände SWN) über den Neusser Südpark (Eissporthalle) bis zur Düsseldorfer Universität und zum Südpark Düsseldorf fahren.

Foto: Kurier-Verlag GmbH/Stadt Neuss

Anschließend soll die Brücke wieder vollständig auf allen sechs Fahrspuren dem Verkehr gewachsen sein. Doch bis dahin müssen sich die Verkehrsteilnehmer auf der A 46-Rheinbrücke Flehe mit vier Fahrstreifen begnügen. Bürgermeister Reiner Breuer hatte beim Land NRW die Einrichtung einer zeitlich und räumlich begrenzten „Sonderspur“ gefordert – vergebens.

Wer hat’s erfunden? Sowohl SPD als auch CDU hatten sich seit Jahren für eine bessere ÖPNV-Anbindung des Südparks stark gemacht. Sven Schümann (CDU) verweist auf einen entsprechenden Antrag seiner Partei im Februar 2018 und einen Antrag zum selben Thema der SPD im September 2019. „Daraufhin hatte ich im Bezirksausschuss den Antrag gestellt, die neue Schnellbuslinie, die durch den Neusser Süden führt, nicht am Kirmesplatz in Reuschenberg enden zu lassen, sondern bis zum Südpark weiter zu führen“, so Schümann, „es ist schön, dass sich die SPD diesem Vorschlag angeschlossen hat, jedoch sollte nicht der Eindruck entstehen, dass diese Lösung allein der SPD zuzuschreiben wäre.“

Wie auch immer: Der SPD-Stadtverordnete Dietmar Dahmen hatte erneut bei der Stadtverwaltung nachgehakt und die positive Antwort erhalten. Und auch die SPD-Stadtratskandidatin Verena Kiechle freut sich, dass auf ihre Anregung hin der Schnellbus nicht in Reuschenberg an der Haltestelle Barriere, sondern an der Moselstraße enden wird. Auf dem Weg dahin wird der Schnellbus auch am Südpark halten und so Eissporthalle, WellNeuss und Schwimmbad wesentlich besser erreichbar machen.

„Das ist super für die Familien im Neusser Süden“, sagt Kiechle. „Bislang hätte ich mit meinen Kindern rund eine Stunde gebraucht, um mit dem Bus zum Südpark zu fahren. Mit dem Schnellbus sind es bald nur noch sieben Haltestellen.“Von Reuschenberg aus fährt der Schnellbus nach Weckhoven, Hoisten, Rosellen, Allerheiligen und Uedesheim über die Fleher Brücke nach Düsseldorf. Dort wird der SB 53 die Uni Düsseldorf anfahren und an der U-Bahnhaltestelle Düsseldorf-Südpark enden.

Von da aus käme man dann mit der U 71 und U 73 bis in die Altstadt.Die Sozialdemokraten möchten künftig weitere Stadtteile an den Schnellbus anbinden. „Wir möchten beispielsweise prüfen lassen, ob Holzheim und Grefrath ebenfalls von dem Angebot profitieren können“, sagt der SPD-Stadtverordnete Haydar Dikme. So würden Grefrather Bürger seit Jahren eine bessere Anbindung an den S-Bahn-Haltepunkt in Büttgen fordern.

„Unsere Bitte, die Anbindung von Holzheim und Grefrath durch eine erweiterte Linienführung zumindest prüfen zu lassen, wurde leider von CDU und Grünen nicht mitgetragen“, erklärt Haydar Dikme. Jetzt beginnt die zweijährige Testphase der SB 53 – danach kann weiter diskutiert werden.

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