Kapellener Straße in Holzheim Verkehrsversuch sorgt für Unmut bei Bürgern

Holzheim · Die Kapellener Straße in Holzheim ist schon lange ein Sorgenkind vieler Bürger. Der Gehweg ist an manchen Stellen so schmal, dass jemand mit einem Rollator oder einem Kinderwagen auf die andere Straßenseite oder gar auf die Straße ausweichen muss.

 Die provisorische Fahrbahnverengung sorgt für Unmut bei Karl-Heinz Edler.

Die provisorische Fahrbahnverengung sorgt für Unmut bei Karl-Heinz Edler.

Foto: Kurier Verlag GmbH/Daniela Furth

Im Bereich der Häuser Kapellener Straße 10 bis 22 wurde daher vor Kurzem eine Engstelle geschaffen, um für eine ausreichende Gehwegbreite zu sorgen. Zuvor hatte ein Ortstermin mit direkten Anwohnern der Stelle stattgefunden. „Als Ergebnis wurde vereinbart, dass die geplante zukünftige Verkehrssituation anhand eines baulichen Provisoriums simuliert wird und die Auswirkungen auf den Verkehr sowie die Verkehrssicherheit untersucht werden“, so ein Sprecher der Stadt.

Doch mit der Umsetzung dieses Provisoriums sind nicht alle zufrieden. So auch Karl-Heinz Edler, der auf einer Parallelstraße der Kapellener Straße wohnt: „Es fehlt eine Verkehrsregelung für den Engpass. Die Autos fahren teilweise über den jetzt breiteren Bürgersteig, wenn es zu eng wird.“ Die Gefährdung für die Fußgänger sei so definitiv nicht geringer geworden, denn viele Autofahrer würden sich obendrein nicht an die Geschwindigkeitsbegrenzung von 30 km/h halten. „Die Straße wird außerdem häufig von Lkw als Ausweichmöglichkeit für die Autobahn genutzt“, berichtet der Holzheimer, da sei Verkehrschaos vorprogrammiert.

 Hier sind nasse Füße vorprogrammiert.

Hier sind nasse Füße vorprogrammiert.

Foto: Karl-Heinz Edler

Die Stadt Neuss sieht in der Situation jedoch keinen Handlungsbedarf, schließlich sei es ein Verkehrsversuch: „Letztendlich geht es dabei darum, die Funktionsfähigkeit einer unüblichen Lösung zu testen und einen vertretbaren Kompromiss zwischen unbedingt notwendiger Fahrbahnbreite und einer ausreichenden Gehwegbreite zu finden. Dabei kommt es nicht zuletzt auf eine vorsichtige und vorausschauende Fahrweise der Verkehrsteilnehmer an, weil sich im Begegnungsfall unter Umständen gegenseitig verständigt werden muss. Eine Engstellenregelung ist bei diesen Fahrbahnbreiten nicht vorgesehen, es soll dabei auch keine Fahrtrichtung ,bevorzugt’ werden.“ 4,75 Meter würde die Fahrbahnbreite nun betragen, zwei Pkw können sich so begegnen.

Ein weiterer Kritikpunkt Edlers ist der Regenwasserablauf. „An manchen Stellen sammelt sich das Wasser, weil das Gefälle nicht stimmt. Da bekommt man nasse Füße und wenn ein Auto vorbeifährt, spritzt das Wasser hoch. Auch bei einem Versuch sollte der Ablauf gegeben sein“, betont er mit Nachdruck. Dem Tiefbaumanagement sei das Problem laut Presseamt bekannt, doch ohne weitreichende Änderungen sei der Zustand nicht zu beheben. Das werde dann im Zuge des Endausbaus der Kapellener Straße passieren: „Wenn sich die neue Situation bewährt, soll das Provisorium bis zu dem geplanten Umbau erhalten bleiben und die Straße mit diesen Maßen dann endgültig hergestellt werden.“

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