30 Jahre Deutsche Wiedervereinigung Stadt feiert Tag der Einheit im kleinen Kreis

Kaarst · 30 Jahre Deutsche Wiedervereinigung sind ein Grund zum Feiern – auch und gerade in Corona-Zeiten. Die Stadt Kaarst hat den Tag der Deutschen Einheit deshalb erneut mit einem Festakt gewürdigt: ausnahmsweise im Albert-Einstein-Forum (AEF), ausnahmsweise nur mit geladenen Gästen. „Dazu gab es leider keine Alternative. Oberste Priorität hatte die Gesundheit unserer Besucher. Deshalb haben wir den Rahmen eng gefasst und auch auf einen Empfang verzichtet“, sagte Bürgermeisterin Dr. Ulrike Nienhaus, die rund 110 geladene Gäste im AEF begrüßen konnte.

 Bürgermeisterin Dr. Ulrike Nienhaus begrüßte rund 110 geladene Gäste im AEF.

Bürgermeisterin Dr. Ulrike Nienhaus begrüßte rund 110 geladene Gäste im AEF.

Foto: Stadt Kaarst

Darunter waren auch Professor Dr. Thomas Apolte von der Universität Münster und der Düsseldorfer Kabarettist Martin Maier-Bode. Apolte arbeitete in seinem Vortrag heraus, warum die Deutsche Wiedervereinigung an ein Wunder grenzt. Demnach sind Revolutionen auch deshalb so selten, weil undemokratische Systeme sehr gut darin sind, entsprechende Bewegungen zu zerschlagen. Erst wenn der öffentliche Druck so groß wird, dass auch der Sicherheitsapparat die Befehle verweigert, kann eine Revolution gelingen. Ob diese dann allerdings auch ein neues, besseres System für alle bringe, sei auch noch nicht garantiert, so Apolte in seinem klugen und unterhaltsamen Referat.

 Professor Dr. Thomas Apolte von der Universität Münster arbeitete in seinem Vortrag heraus, warum die Deutsche Wiedervereinigung an ein Wunder grenzt.

Professor Dr. Thomas Apolte von der Universität Münster arbeitete in seinem Vortrag heraus, warum die Deutsche Wiedervereinigung an ein Wunder grenzt.

Foto: Stadt Kaarst

In Deutschland ist beides gelungen: eine friedliche Revolution und eine funktionierende Demokratie für Ost und West. Und dennoch gehen 30 Jahre nach der Wiedervereinigung erneut Menschen auf die Straßen und fordern Grundrechte für sich ein. Diesen Corona-Protestlern empfahl Martin Maier-Bode „Lockerungsübungen“. Und die hatte er auch ins AEF mitgebracht. Mit spitzer Zunge und Ironie schlug Maier-Bode als Kind der 70er Jahre den Bogen von einem Europa der Grenzen zu denjenigen, die sich nun bereits von einer Maske eingeengt fühlen.

Musikalisch begleitet wurde die Veranstaltung vom Violine-Duo Vis-a-vis und mit „Freiheit“ von Marius Müller-Westernhagen den Ton des Festakts vorgegeben. „Wir können stolz sein auf die historische Leistung der Wiedervereinigung. Deutschland ist seit 1990 ein besseres Land geworden – besser, als es vorher jemals war“, sagte Bürgermeisterin Dr. Ulrike Nienhaus.

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