Engagement auf der Kurze Straße Ehepaar Mauer sorgt für Sauberkeit

Nordstadt · Bürgerschaftliches Engagement ist der Kitt, der die Gesellschaft zusammenhält und das Leben in unserer Gesellschaft angenehmer macht. Ein gutes Beispiel ist das Ehepaar Gaby und Werner Mauer. Die beiden sorgen dafür, dass das Erscheinungsbild der Kurze Straße vorbildlich ist – zumindest auf dem Stück, das sie unter ihre Obhut genommen haben.

 Jan-Philipp Büchler (links) und Michael Brücker (rechts, beide CDU) machten sich vor Ort auf der Kurze Straße ein Bild vom Engagement des Ehepaars Mauer (Mitte) und kritisierten das Vorgehen der Stadtverwaltung.

Jan-Philipp Büchler (links) und Michael Brücker (rechts, beide CDU) machten sich vor Ort auf der Kurze Straße ein Bild vom Engagement des Ehepaars Mauer (Mitte) und kritisierten das Vorgehen der Stadtverwaltung.

Foto: Kurier Verlag GmbH/Rolf Retzlaff

Ein Stück weiter entlang des Bahndamms wuchern die Sträucher bis zu 1,50 Meter weit auf den Geh- und Radweg, wie Michael Brücker gemessen hat. Der CDU-Kandidat für den Wahlkreis Neusserfurth hatte sich gemeinsam mit dem CDU-Bürgermeisterkandidaten Jan-Philipp Büchler vor Ort ein Bild von der Situation gemacht. „Die Sträucher ranken auf den Gehweg, Straßenlaternen sind so zugewachsen, dass sie kaum noch Licht geben, im Gebüsch findet man Müll, unter anderem Essensreste und Grünabfall“, weiß Werner Mauer.

Seine Frau Gaby sammelt zweimal pro Woche den Abfall von der Kurze Straße auf, er selbst jäht zum Beispiel Unkraut. Auch hat er der Stadt eine Ballfangwand für den benachbarten Bolzplatz spendiert. Die Mauers kümmern sich um ihr Lebensumfeld, „doch statt Wertschätzung und Unterstützung durch die Stadt werden ihnen Steine in den Weg gelegt“, ärgert sich Büchler über die Ankündigung, dass demnächst das Auto der Müllabfuhr nicht mehr rückwärts in die Sackgasse fahren könne und somit die dortigen Anwohner viele Meter weit entfernt die Mülltonnen bereitstellen müssten.

Nachfragen bei der Stadt bezüglich der wuchernden Sträucher und der Straßenreinigung hätten nichts ergeben, bedauert Mauer. „Die Verwaltung sei nicht zuständig, sondern die Deutsche Bahn“, so der Anwohner. Büchler spricht von einem „Kompetenzgerangel, bei dem letztendlich der Bürger verliert. Da muss sich die Stadt für die Bürger einsetzen.“ Überhaupt stellt er ein „Kästchendenken in der Verwaltung“ fest. So habe er zum Beispiel beobachtet, wie gleich fünf verschiedene städtische Teams die Haltestelle Am Goldberg in Schuss gebracht hätten: je eine Mannschaft für Brunnen, Beete, Haltestelle, Kanal und das Schneiden der Büsche. „Arbeitsteilung ist gut, aber hat auch seine Grenzen“, sagt Büchler.

Auf Anfrage des Stadt-Kurier teilt die Stadtverwaltung mit, dass auf dem Teilstück der Kurze Straße neben dem Parkhaus zwei mobile Mülltonnen aufgestellt worden seien, die regelmäßig geleert würden. Beschwerden über Müll auf der Straße seien nicht bekannt. Zudem sei für die zu den Bahngleisen gelegene Seite der Kurze Straße die Deutsche Bahn zuständig, die gegenüberliegende Seite sei städtischer Zuständigkeitsbereich.

Vor Ort habe sich Umweltdezernent Dr. Matthias Welpmann selbst ein Bild gemacht, wie Pressesprecherin der Stadt Neuss, Nicole Bungert, sagt: „Die rechte Seite ist wie gesagt städtisch, aber das ist nicht viel Grünfläche. Und ihm ist da nichts aufgefallen. Für ihn war der einzige Hotspot rund um die Sitzbank westlich des dortigen Parkhauses, wo Einwegverpackungen fallen gelassen worden seien. Die Mülltonne ist zwei Meter entfernt, das ist die Nachlässigkeit der Leute, die dort sitzen. Aber ansonsten konnte er nicht bestätigen, dass es dort zugewuchert sei.“ Ein Problem sehe er weder auf der Seite der Stadt, noch auf der Seite des Bahngeländes. Was genau Stein des Anstoßes sei, müsse man wohl noch einmal genau klären und anschauen.

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