Erste „Resilience Expo“ im Zeughaus setzt starkes Zeichen für die Zukunft „Herausforderung und Chance“: Eine Messe für kluge Klimafolgenlösungen

Neuss · Extreme Wetterereignisse häufen sich und die Klimafolgen werden immer deutlicher spürbar: Es müssen Lösungen her, um die Welt „resilienter“, widerstandsfähiger zu machen, Klimaschutz zu betreiben und unser Leben an die neuen Bedingungen anzupassen. Dieser gibt es bereits viele, global. Doch noch nie hat jemand die Fachexperten an einen Tisch gebracht. Die erste „Resilience Expo“ weltweit, die am Montag im Neusser Zeughaus stattfand, hat das geändert.

Bei der ersten Resilience Expo ließ sich NRW-Umweltminister Oliver Krischer (Mitte) von Lösungen für Klimaschutz und -anpassung begeistern.

Foto: Kurier Verlag GmbH/Hanna Glinski

„Wir befinden uns in einer Zeit der großen Umbrüche. Der Grund, warum wir uns hier treffen, ist eigentlich kein guter: Dass uns die Auswirkungen des Klimawandels auch bei uns vor Ort treffen, ist nicht nur private Empirie, nicht einfach ein Gefühl, sondern messbare Realität“, weiß NRW-Umweltminister Oliver Krischer, der die Expo im Zeughaus eröffnete. Sein Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr hatte, gefördert vom Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes NRW sowie Bundes- und Landesregierung, zur wegweisenden Messe eingeladen.

Die „Resilience Expo“, die ab jetzt jährlich stattfinden soll, ist eine Fachausstellung mit internationaler Strahlkraft, die sich gezielt der Klimaanpassungswirtschaft widmet. 37 Aussteller kamen mit mehr als 200 Fachkräften aus Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung zusammen, um ihre konkreten Lösungen zu präsentieren und in den Austausch zu treten – nicht nur für den Klimaschutz, sondern vor allem auch für die Anpassung an die Folgen des Klimawandels. Zu den Handlungsfeldern zählen unter anderem Hochwasserschutz, Hitzeschutz in Städten sowie datenbasierte Frühwarnsysteme und Monitoring-Tools.

Der Minister betonte auch, dass es in der Klimaanpassungswirtschaft nicht nur darum gehe, finanzielle Schäden abzuwenden – die Flutkatastrophe im Ahrtal 2021 hat immense Reparaturkosten verursacht, allein die Schäden an der Infrastruktur werden auf über 4,1 Milliarden Euro geschätzt, die Gesamtkosten für den Wiederaufbau der betroffenen Region belaufen sich auf rund 40,5 Milliarden Euro –, sondern auch Leid zu verhindern und Existenzen zu schützen.

Laut Umweltministerium entwickle sich derzeit das Rheinische Revier zu einer „Modellregion für nachhaltige Transformation“ – daher werde die Expo eng mit regionalen Innovationsprojekten und der Zukunftsagentur Rheinisches Revier verknüpft, um bestehende Initiativen zu bündeln und in den internationalen Diskurs einzubringen.

So meinte denn auch Bodo Middeldorf, Geschäftsführer der Agentur, die sich auf die Fahnen geschrieben hat, das Rheinische Revier zum Vorbild für Nachhaltigkeit, Lebensqualität und zukunftsfähige Arbeitsplätze zu machen („Wir haben das große Ziel, die Region zu einer Vorreiterin im Klimaschutz und in der modernen Regionalentwicklung zu entwickeln“), in einer Ansprache zu den Gästen: „Schon jetzt entstehen bei uns in der Region zahlreiche Projekte, die nachhaltige Stadtentwicklung und Klimaanpassung vereinen.“

Dabei lobte er unter anderem das Gelände der Landesgartenschau: „Knapp 100 Meter von hier entfernt entsteht derzeit der neue Bürgerpark, in dem über 2.200 neue Bäume gepflanzt werden – ein sichtbares Zeichen für den ökologischen Wandel. Solche Projekte machen eine Stadt widerstandsfähiger, resilienter.“

Umweltminister Krischer verdeutlicht: „Was wir jetzt brauchen, sind mutige politische Entscheidungen, internationale Zusammenarbeit, Investitionen und den Rückhalt der Bevölkerung. Bei allen Entscheidungen für die Zukunft müssen die Klimafolgen mitbedacht werden – das ist unsere große Herausforderung.“ Umso mehr freut es ihn, mit der Expo eine Plattform des Austauschs geschaffen zu haben. Denn: „Politik, Wirtschaft und Wissenschaft müssen koordiniert zusammenarbeiten – lokal, überregional und global. Mehr Infos unter www.resilience-expo.com.